Wirtschaft und Tourismus
Ruhpolding hat zwar neben dem Tourismus kein zweites großes wirtschaftliches Standbein. Dafür gibt es aber viele gesunde kleine und mittlere Unternehmen.
Solange der Tourismus floriert, ist diese Struktur unter dem Strich gut. Sie ist weniger anfällig für Konjunkturschwankungen als das in anderen Orten der Fall ist, die sehr stark von einzelnen Großbetrieben abhängig sind. Deshalb muss die Gemeinde versuchen, mit flankierenden Maßnahmen die Rahmenbedingungen für den Tourismus so gut wie möglich zu gestalten.
Letztlich profitieren auch die mittelständischen Handwerksbetriebe von einem gesunden Tourismus.
Die Eröffnung des aja-Hotels im vergangenen Mai hat zu einer deutlichen Steigerung im Tourismus geführt. Viele Betriebe berichten über eine stärkere Auslastung und gestiegene Nachfrage. Nach wie vor bedarf es weiterer Anstrengungen, unser Übernachtungsangebot qualitativ und quantitativ zu steigern.
In diesem Zusammenhang spielt der Erhalt unserer Sport- und Freizeitanlagen für unsere Gäste eine bedeutende Rolle. Hierzu zählt auch das Kurhaus, das sehr in die Jahre gekommen ist. Zum Veranstaltungssaal im Kurhaus gibt es inzwischen keine Alternative mehr. Nach jetzigem Sachstand ist eine Sanierung wirtschaftlicher und sinnvoller als ein Neubau.
Auch dürfen wir nicht nachlassen, die Stärken unseres Tales als naturnahes Urlaubsziel zu bewerben und attraktive Angebote wie etwa die Chiemgau Karte weiterzuentwickeln.
Die Steigerung im Tourismus ist sicher ein Grund dafür, dass einige leerstehende Geschäfte in der Ortsmitte mit neuem Leben erfüllt werden konnten. Im Einzelhandel gibt es jedoch in allen Orten große Probleme. Unsere Gemeinde hat sich nun mit Inzell und Siegsdorf zusammengetan, um gezielt etwas gegen die zahlreichen Leerstände zu tun. Dazu wird ein Mitarbeiter gesucht, der Erfahrung aus der freien Wirtschaft mitbringt und den Besitzern der Ladenlokale sowie interessierten Unternehmensgründern beratend zur Seite steht.
Am wirkungsvollsten wäre sicher ein Umdenken der Kunden auf mehr Regionalität beim Einkauf.
Bei der derzeitigen Überarbeitung des Flächennutzungsplanes geht es neben der Ausweisung von Bereichen für Wohnen und Tourismus auch darum, geeignete Flächen für unsere mittelständischen Betriebe in Misch- und Gewerbegebieten bereitzustellen. Die Sicherung von gewerblichem Baurecht ist jedoch sehr schwierig, da unser Ortsgebiet durch den Talkessel begrenzt ist und noch dazu überdurchschnittlich viele Schutzgebiete aufweist, in denen die Nutzung extrem eingeschränkt ist.
Außerdem sind die Vorschriften im Hinblick auf Lärmschutz und durch das Anbindegebot des Landesentwicklungsplanes sehr viel strenger geworden. Wir müssen uns aber dieser Herausforderung stellen und alles tun, um das Bestmögliche für unsere heimischen Betriebe zu erreichen.
Tourismus und Mittelstand sollen auch weiterhin die wirtschaftlichen Lebensadern für Ruhpolding bilden.
- Claus Pichler – Ihr Bürgermeister mit Herz und Verstand
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